Paradoxe Panzerjagden in der Ostukraine

Gegen die Aufstandsbewegung hat Kiew einen schweren Stand / Russland verlegt sich aufs Abwarten

  • Ulrich Heyden, Moskau
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

In der Ostukraine findet ein Volksaufstand statt. Die russischsprachige Bevölkerung sorgt sich vor allem wegen ihrer Arbeitsplätze und der Sparschritte der Regierung.

Das soll ein von Russland organisierter Aufstand sein? »Stell’ den Motor ab. Auf wen wollt ihr schießen?«, schrien die Männer des örtlichen »Selbstschutzes« den ukrainischen Panzersoldaten zu. Ein Video im Internet zeigt die Szene am Rande der Stadt Rodinskoje. Die etwa 50 Männer in Zivil verfolgten den qualmenden T-64-Panzer der ukrainischen Armee zu Fuß. Ein gelber Niva-Geländewagen stellte sich immer wieder quer vor den Stahlkoloss und versuchte, das Monstrum zu stoppen.

Waffen hatten die Männer nicht, zumindest waren keine zu sehen. Der Panzerfahrer versuchte auszuweichen. Das qualmende Ungetüm setzte vor und zurück, steckte in einem Graben fest, kreuzte eine Straße, fuhr über ein Feld und blieb schließlich stehen. Die Besatzung stellte den Motor ab. Die Männer des örtlichen Selbstschutzes umringten den Panzer und bombardierten die Soldaten - mit Fragen. »Was ist eure Aufgabe?« Die Besatzung antwortete nicht. Es wirkte so,...


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