Im Netzwerk des Neides
Facebook, Twitter und Co. verbinden die Menschen - doch digitale Interaktionen erzeugen auch negative Gefühle
Süße, du siehst sooooo toll aus! <3«, »Du bist voll hübsch, könntest Model werden!!!!!« Dutzende solcher Kommentare füllen die Facebook-Pinnwand von Anni. Die 16-Jährige hat gerade ein Selfie gepostet: aufgerissene Augen, Kopf in den Nacken und Knutschmund - fertig ist das Selbstporträt, das mittels Smartphone innerhalb von Sekunden mit den Online-Freunden geteilt wird. Nun wartet die süße Model-Anni auf möglichst viele »Likes« und positive Kommentare. Denn was hätte ein nach fotografischen und inhaltlichen Gesichtspunkten eher minderwertiges Bild für einen Zweck, könnte es nicht wenigstens dazu dienen, die Netzgemeinde neidisch zu machen?
»Mein Haus, mein Boot, mein Pferd, wie viel ist die Villa wert? Das sind Dinge, von denen ich gar nichts wissen will«, heißt es in einem Song der Band »Die Ärzte«. Ob man davon wissen will oder nicht - die digitale Vernetzung macht es schwer, davor zu fliehen: Einmal im sozialen Netzwerk ...
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