Todsünden sind keine Zwerge - aber sieben
Papst Gregor I. hat sie im 6. Jahrhundert katholisch katalogisiert, von Dante Alighieri sind sie Anfang des 14. Jahrhunderts komödiantisch dramatisiert und durch David Fincher Ende des 20. Jahrhunderts cineastisch inszeniert worden - die sogenannten sieben Todsünden: Hochmut/Stolz, Geiz/Habgier, Wollust/Ausschweifung, Zorn/Rachsucht, Völlerei/Maßlosigkeit, Neid/Eifersucht, Trägheit/Ignoranz.
Wofür im »Inferno« der »Göttlichen Komödie« die Pönitenten Höllenqualen leiden und was John Doe im Thriller »Seven« die religiös-makabre Folie für seine infernalische Mordserie ist - diese sieben Laster stehen für den sumpfigen Urgrund, in dem Sünden jeglicher Couleur, Form und Größe wuchern und den sündigen Menschen mit ihren fetten Fangarmen umschlingen. Weshalb sie eigentlich Haupt- oder Wurzelsünden heißen.
Der mittlerweile gebräuchliche spektakuläre Begriff Todsünden ist insofern nicht korrekt, als selbige erst aus dem Siebener-...
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