Fußball im Rhythmus

Kein Straßenfußball in Norwegen ohne Musik

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Seit seinem ersten Auftritt bei der Straßenfußball-WM in Berlin hat er seine eigenen Fans. Fünf Jungen aus Kreuzberg verschiedener Herkunft rufen seinen Namen, wenn er wieder einen seiner Tricks zeigt: »Leiki! Leiki! Leiki!« Gemeint ist ein Norweger, der zwar blond ist, aber trotzdem so gar nicht in das typische Bild eines Skandinaviers passt. Seine Rasterzöpfe sind ständig in Bewegung - entweder zum Rhythmus der Hip-Hop-Beats im Stadion oder zum auf seinem Kopf tanzenden Ball, meistens zu beiden. »Wir in Norwegen tanzen Fußball«, sagt er. Sein Kollege Jahlou sieht mein zweifelndes Gesicht und sagt: »Komm, ich zeigs dir.« Schon liegt der Ball zwischen seinen Schultern, die sich fortan zum Rhythmus der Musik von links nach rechts und zurück bewegen. Jahlou gibt Leiki den Ball zurück, der bugsiert ihn auf seinen Kopf, um dann mit der Musik nach oben und unten zu pendeln, ohne dass sich der Ball auch nur einen Millimeter bewegt. Leiki hat Spaß am Straßenfußball. Er hat auch mal in Norwegens zweiter Liga gespielt, doch die Karriere hat er wieder beendet. Mit 18! »Nun kann ich mich voll entfalten«, sagt Leiki, »das tun, was mir wirklich Spaß macht.« So tourt er durchs Land, tritt in Shows auf und bringt Jung und Alt seine Tricks bei. »Ich gebe den Armen und Drogensüchtigen ein wenig Hoffnung zurück«, sagt er stolz. In Berlin dribbelte er gestern Israelis und Palästinenser schwindlig. Den Ball auf dem Kopf, zwischen den Knien oder auf dem Rücken rennt er über den ganzen Platz. Seine Geg...

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