Mit Ecuador ins Finale

Block 35, Reihe 26, Platz 5 im gelben Sektor: Hier wird Rigo Nowag am Sonntagabend im Berliner Olympiastadion sitzen. Der 33-Jährige konnte sich das begehrte Ticket für das Endspiel der WM auf legalem Weg besorgen. »In der ersten Verkaufsphase der FIFA über das Internet bin ich leer ausgegangen. Monate später habe ich dann versucht, eine Teamserie zu ergattern«, erinnert sich der Versicherungskaufmann. »Doch die guten Mannschaften wie Deutschland, Brasilien oder England waren längst ausverkauft.« Der gebürtige Sachse entschied sich deshalb für Ecuador und hatte Glück, dass sich die Südamerikaner überhaupt für die WM qualifizieren konnten. Urplötzlich hatte Rigo Nowag aber sieben Partien inklusive Finale praktisch sicher. Sein anfänglicher Pessimismus, denn wer will schon die Spiele von Ecuador sehen, schlug nach der Auslosung der Endrundengruppen im Dezember 2005 in Freude um. In Leipzig wurde Ecuador dem deutschen Team zugelost. Der Anhänger des FC Carl Zeiss Jena hatte damit auf jeden Fall eine Partie mit Beteiligung der DFB-Elf sicher. Der frühere Torwart hoffte ursprünglich, ab dem Achtelfinale alle Begegnungen des DFB-Teams zu sehen. Denn beim Ausscheiden der Ecuadorianer wäre die Teamserie automatisch auf den Gruppensieger übergegangen. Doch Ecuador qualifizierte sich bekanntlich für das Achtelfinale. Nowag: »Das hat mich schon gewurmt. Denn dadurch kann ich die deutsche Elf nur noch mal sehen, wenn sie sich für das Finale qualifiziert.« Doch auch mit den Partien Ecuador - England, Portugal - England und dem morgigen zweiten Halbfinale zwischen Portugal und Frankreich konnte sich der Berliner nach der Einlösung der Optionsscheine schließlich anfreunden. »Ich habe viele nette Fans kennen gelernt. Die WM ist ein echtes Erlebnis.« Die Kosten für die Vorrundenspiele von Ecuador sowie die vier Optionstickets bis zum Finale betrugen insgesamt 748 Euro. Das ist nicht billig. Aber inzwischen wird auf dem Schwarzmarkt ja ...