Kurze Zeit des Aufbruchs

Wenige Jahre nach der portugiesischen Revolution eroberte das Kapital seine Macht zurück

  • Leila Dregger
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

40 Jahre nach der Nelkenrevolution leidet Portugal unter der von der Troika auferlegten Sparpolitik. Doch nicht wenige Portugiesen arbeiten auch an Alternativen von unten.

Die Troika hat in Portugal keinen guten Ruf: Europäische Union, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds. Sie symbolisiert die Diktatur des Geldes und die seit 2011 gnadenlos durchgezogene Sparpolitik. Es bleibt nicht bei Graffiti und Demonstrationen gegen die Troika. Erste Gruppen gingen aufs Land, um Alternativen für ein Leben nach der Troika aufzubauen. So vorsichtig ihre Versuche noch sind, sie tragen Potenzial in sich. Visionäre sehen bereits eine neue Landkarte Portugals entstehen - regionale Wirtschaftskreisläufe, moderne Subsistenzen, selbstbewusste Ökoregionen und Modelldörfer, die der globalisierten Welt eine andere Wirklichkeit entgegensetzen.

»An jeder Ecke ein Freund. In jedem Gesicht Gleichheit. Es ist das Volk, das bestimmt«, sang der Sänger des Widerstands Zeca Afonso im verbotenen Grandola-Lied. Seine Zeilen sprachen vor allem den Landarbeitern im Alentejo aus dem Herzen. Bei bitterster Armut ...


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