Alex neu denken?
Senatsbaudirektorin Lüscher will keinen Wettbewerb
In der Diskussion um die Neugestaltung des Alexanderplatzes hat Senatsbaudirektorin Regula Lüscher Forderungen von Architekten nach einem neuen Wettbewerb abgelehnt. »Wir würden über das Ziel hinausschießen, wenn wir jetzt eine totale Neuplanung ausloben, da dies nicht dem politischen Auftrag entspricht«, sagte Lüscher. Zwar sei der Masterplan von Hans Kollhoff und Helga Timmermann in seiner ursprünglichen Form nicht realisierbar. Er müsse aber von den beiden Architekten selber überarbeitet werden.
Die Architektenkammer Berlin hatte einen neuen Wettbewerb für die Neugestaltung des »Alex« gefordert. Der Masterplan von Kollhoff/Timmermann sei überholt. Es gebe nun ein »historisches Zeitfenster« für einen offenen städtebaulichen Wettbewerb, der dem Ort gerecht werden könne, erklärte die Präsidentin der Architektenkammer, Christine Edmaier.
Nach den ursprünglichen Plänen sollten am »Alex« zehn Hochhäuser, entstehen - allerdings auch an Stellen, wo bereits Gebäude stehen, die in den vergangenen Jahren aufwendig saniert wurden. Der Senat hat sich deshalb inzwischen von den Plänen distanziert und will, dass bestehende Gebäude einbezogen werden. Sowohl Lüscher wie auch der Stadtentwicklungsausschuss im Abgeordnetenhaus hätten sich für eine Überprüfung der Planungen ausgesprochen, erklärte die Kammer. Zudem sei die Frist von sieben Jahren abgelaufen, in der die Grundstückseigentümer Anspruch auf Entschädigung bei einer Änderung der Bebauungspläne hatten. Für die Gestaltung eines so zentralen Bereichs seien Einzelgutachten oder beschränkte Teilwettbewerbe ungeeignet. Zudem sei das einstige DDR-»Haus des Reisens« als Denkmal anerkannt worden, das »Haus der Statistik« soll verkauft werden. Auch deswegen müsse das städtebauliche Leitbild am Ort überprüft werden, erklärte die Architektenkammer. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.