Ernsthafte Unterhaltung
TV-Nachkritik: »Geht’s noch - Kayas Woche« auf RTL als Pendant zur »heute-show« im ZDF?
Es gibt Irrtümer, die halten sich hartnäckig. Die Unterscheidung in die sogenannte E- und U-Kultur hierzulande ist eine solche Annahme, die selbst das Fernsehen nicht aufheben konnte. Je weniger zugänglich, desto höher der Kulturfaktor. Dass die Symbiose von beidem in Form der Populärkultur möglich sein kann, wird nicht wirklich erwogen. Ernsthaftes, so die Rede von der televisionären Hochkultur, habe nicht zu unterhalten - und im Gegenzug dürfe Unterhaltung nicht den leisesten Verdacht erwecken, seriös zu sein.
Der Gradmesser für die Unterscheidung in E- und U-Kultur ist gemeinhin die Einschaltquote. Was von vielen gesehen wird, darf keine Qualität für sich beanspruchen. Wahrscheinlich produziert deshalb das öffentlich-rechtliche Fernsehen Formate wie den »Musikantenstadl« (ARD) oder Rosamunde-Pilcher-Filmchen (ZDF). Dem Publikum soll das Ein- bzw. Abschalten leicht gemacht werden.
Bei der Comedy, jenem Zwitterwesen zwi...
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