Das Klinkerwerk ist ein Friedhof

Entwurf des Architekten Kamel Louafi für einen Gedenkort am KZ-Außenlager ausgewählt

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Das Klinkerwerk in Oranienburg war größtes und schlimmstes Außenlager des KZ Sachenhausen. Bis April 2015 soll nun endlich ein würdiger Gedenkort fertig sein.

»Es trabt sich schwer im märkischen Sand, aber uns peinigen Gebell und Kläffen mehr als der unwegsame Weg«, berichtete der jüdische KZ-Häftling Hans Reichmann über seine Ankunft im Außenlager Klinkerwerk 1939. »Unten am Kanal stehen Zivilisten. Die müssen doch sehen, wie man ihre Volksgenossen treibt, schlimmer, als jede Herde Vieh getrieben wird.«

Nordöstlich vom KZ Sachsenhausen ließ die SS ab 1938 die weltgrößte Ziegelei errichten, um dort Steine herzustellen für den größenwahnsinnigen Plan vom Umbau Berlins zur gigantischen Welthauptstadt Germania. Die SS wollte Klinker höchster Qualität liefern, ging die Sache jedoch dilettantisch an. Das gewählte Brennverfahren passte nicht zum verwendeten Ton. Das Klinkerwerk stieß nur minderwertige Ziegel aus. Daraus errichtete Mauern mussten verblendet werden.

KZ-Häftlinge büßten für die unfähige SS. Wie schon beim Bau des Klinkerwerks, so mussten sie auch bei der Umrüstung ohne...


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