»Das Ungeahnte tritt eisern ein«
Heute wird der Dichter Volker Braun 75
Ein Gedicht von Volker Braun heißt: »Nach dem Massaker der Illusionen.« Darin ein Zitat aus »Dantons Tod« von Georg Büchner - die Aufforderung: »Geht einmal Euren Phrasen nach bis zu dem Punkt, wo sie verkörpert werden.« Wirklichkeit entlarvt Ideologie. Der Mensch: in Zumutungen hineingeworfen, die er vergeblich mit Idealismus zu übersteigen versucht - am Ende bleibt wenig.
Das nimmt Schiller, dem Braun stets nahe war, nicht die Kraft, aber gibt ihm den Schmerz Büchners hinzu, dem Braun noch näher ist. Er wurde zum Dichter des aufrechten Gangs voll Kraft und Schmerz. »Langsamer knirschender Morgen«. Titel eines Gedichtbands. Da hört man den Sand im Getriebe, hört das Blut pochen der von Elan Getriebenen. Gehen, gehen, gehen, und immer noch nichts sehen vom Gipfel? Gut so, wir müssen endlich merken, dass es in die Tiefe geht. Wie es war, wird es bleiben: Die Zeiten wechseln ins Beständige - in eine neue Unvernunft von Aufbrüche...
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