Vom MfS-Leutnant zum V-Mann?

Die Thüringer Spitzelaffäre Trinkaus bekommt eine neue Facette

Im Fall des einstigen Thüringer V-Manns Kai-Uwe Trinkaus gibt es nun einen Hinweis auf MfS-Verbindungen. Die zuständige Behörde weiß darüber nichts. Wie weit reicht der Arm des Verfassungsschutzes?

Kai-Uwe Trinkaus war - so sagt das Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz - von Mai 2006 bis September 2007 als V-Mann für den Geheimdienst unterwegs. Deckname »Ares«. Der Mann forschte Vereine aus, unterwanderte demokratische Parteien, vor allem die Linkspartei, und diskreditierte zielgerichtet deren Funktionäre. In seiner Zeit als Erfurter NPD-Kreischef und auch später als Chef von »PRO Erfurt« belästigte er systematisch die Landtagsabgeordnete und heutige LINKE-Landeschefin Susanne Hennig.

Den wohl spektakulärsten Coup landete Trinkaus Mitte 2007. Mit dem Okay seines V-Mann-Führers schleuste er den Nazi Andy F. als Praktikanten in die Thüringer Linksfraktion ein. Der Spitzel arbeitete dabei unter anderem für den Abgeordneten Frank Kuschel und nahm auch an den internen Fraktionssitzungen teil. Zugleich schlich sich der V-Mann des V-Mannes bei den Jusos der SPD ein. Anschließend diskreditierte Trinkaus - so medienwirksam w...


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