Von Haut aus verdächtig

Unser Autor wurde Opfer von »Racial Profiling« - mal wieder

Es ist mittags und ich sitze in einem Fernbus, irgendwo zwischen Innsbruck und München. Im Halbschlaf merke ich, dass der Bus hält und denke mir, dass wir wahrscheinlich in Garmisch-Partenkirchen sind. Plötzlich tippt jemand auf meine Schulter. Während ich die Augen öffne, verlangt der Mann – ein Zivilpolizist – nach meinem Ausweis. Währenddessen verlangt seine Kollegin selbiges von dem jungen Mann neben mir. Bevor ich ihm meinen Pass gebe, schaue ich um mich und merke, dass »wir« wieder einmal die Einzigen sind.

»Wir« - das sind Menschen, die – wie es Polizisten so schön ausdrücken – ins »Täterprofil« passen, Leute mit dunklerer Haar- und Hautfarbe. »Ach, schon wieder nur die Schwarzköpfe? Das nennt man Racial Profiling. Dass das gesetzeswidrig ist, wissen Sie, oder?«, entgegne ich dem Beamten. Sichtlich überrascht schaut er mich kurz an, blättert durch meinen Pass und gibt ihn mir wieder. Seiner weibliche Begleitung schien m...


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