»Wir wollen diese Banditen in Kiew nicht«

Umstrittenes Referendum in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Lugansk

  • Ulrich Heyden, Moskau
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Trotz Angriffen ukrainischer Truppen auf Städte in der Ostukraine beteiligten sich am Sonntag viele Menschen an Referenden über die Unabhängigkeit der Region.

Hunderte Meter lang waren am Sonntag die Schlangen vor den Wahllokalen in der Millionenstadt Donezk. Obwohl von einzelnen Angriffen ukrainischer Regierungstruppen und Scharfschützen auf Stellungen der Aufständischen vor der Stadt Slawjansk berichtet wurde, gingen ausnehmend viele Bürger der Gebiete Donezk und Lugansk zur Abstimmung. Die Wahllokale, meist in Schulen untergebracht, waren von 8 bis 22 Uhr Ortszeit geöffnet.

Wahlen im Ostteil der Ukraine sind, wie in Russland, seit Sowjetzeiten eine festliche Veranstaltung. Abstimmen, das ist bis heute so etwas wie Bürgerpflicht. Und mit Ernst und Pflichtgefühl gingen die Menschen trotz - oder gerade wegen - der Gewalt der vergangenen Tage an die Urnen. Am Sonntag um 16 Uhr Ortszeit meldete der Vorsitzende der Wahlkommission der »Donezker Volksrepublik«, Roman Ljagin, eine Wahlbeteiligung von 69,21 Prozent in seinem Gebiet. 2,2 Millionen Menschen hätten abgestimmt. Im Gebiet Lugan...


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