Gegen den Plastikwahn
Im Berliner Lebensmittelladen »Biosphäre« müssen Kunden die Verpackung für ihr Müsli selbst mitbringen
Um jede Gurke im Supermarkt eine Folie - muss das sein? Einige Vorkämpfer in Berlin und dem Rest der Republik wollen nun Läden für lose Ware etablieren. Billiger ist das für die Kunden meist nicht.
Im Geschäft »Biosphäre« im Berliner Stadtteil Neukölln werden Weizen, Reis, Müsli, Studentenfutter, und Waschmittel offen verkauft. In selbst mitgebrachten Behältnissen oder kleinen Papiertüten können die Kunden ihr Einkäufe mit nach Hause nehmen. Verpackungen, die nur einmal verwendet werden, sind hier tabu. Damit will der Laden Front machen gegen den allgegenwärtigen Verpackungswahn:. »Dort, wo man steht, gilt es, Schaden zu vermeiden, auch wenn es nur kleine Schritte sind«, beschreibt die 53-Jährige Marion Ziehrer die Idee.
Precycling heißt diese Strömung: Verpackungsmüll reduzieren und auf umweltfreundliche Varianten umstellen. In sogenannten Bulk-Systemen werden Lebensmittel wie Nudeln, Kaffee oder Tee in großen Behältern angeboten. Der Kunde portioniert dann selbst in seine Glasgefäße, Stoffbeutel und Plastiktöpfe.
456 Kilogramm an Haushaltsabfällen verursacht jeder Bundesbürger im Jahr. 32 Kilogramm des getrennten...
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