Linke: Kritik nach Abwahl des Schatzmeisters
Sharma bittet nach Bundesparteitag um Klarstellung / Sprecher: Kipping wird persönlich antworten
Berlin. Nach dem Bundesparteitag der Linken in Berlin ist Kritik an der Abwahl des bisherigen Schatzmeisters Raju Sharma laut geworden. Die Sprecher des Forums demokratischer Sozialismus, Luise Neuhaus-Wartenberg und Stefan Liebich, nannten es »befremdlich«, dass sich die wiedergewählten Vorsitzenden der Partei, Katja Kipping und Bernd Riexinger, »für die Abwahl des bisherigen Bundesschatzmeisters eingesetzt haben«. Aus dem Umfeld der Parteivorsitzenden, so berichtet die Nachrichtenagentur dpa, heiße es, sie hätten das Vertrauen in Sharma verloren. Gründe wurden aber nicht genannt.
Sharma selbst bat in einem im Internet veröffentlichten Schreiben an Kipping »um eine Klarstellung«. Er nehme »die Entscheidung der demokratisch gewählten Vertreter der Partei zur Kenntnis«, heißt es darin. Er akzeptiere jedoch nicht, wenn der Eindruck erweckt werde, er habe »irgendetwas Verwerfliches angestellt«. Sharma kritisierte zudem eine »Stil- und Kulturlosigkeit«. Kipping und ihr Co-Vorsitzender Bernd Riexinger hatten sich am Samstag bei den Wahlen auf dem Bundesparteitag der Linken offen für Thomas Nord ausgesprochen. Riexinger hatte auf dem Parteitag erklärt, es müsse in der Kooperation mit dem Schatzmeister »ein Mindestmaß an vertrauensvoller Zusammenarbeit geben«. Der frühere Brandenburger Landesvorsitzende hatte in seiner Bewerbungsrede von einem »Konflikt« im Parteivorstand gesprochen.
Ein Parteisprecher sagte auf dpa-Anfrage, Kipping werde Sharma persönlich antworten. Der 49-jährige Hamburger war vier Jahre Schatzmeister der Linken. Im vergangenen Jahr war er aus dem Bundestag ausgeschieden. nd/mit Agenturen
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