Prozesse nach Massenstreiks
Kambodscha: Textilgewerkschafter untergetaucht
Wegen der Teilnahme an Arbeitskämpfen für einen Mindestlohn drohen mehreren streikenden Textilarbeitern und Gewerkschaftsvertretern in Kambodscha langjährige Haftstrafen.
Anfang dieses Jahres befanden sich zeitweise zwei Drittel aller Beschäftigten des Textilsektors in Kambodscha im Ausstand. Durch Massenstreiks wollten sie einen Mindestlohn von umgerechnet 160 Dollar pro Monat erkämpfen. Die Regierung stellte allerdings nur 100 Dollar in Aussicht. Das südostasiatische Land ist wegen der niedrigen Löhne eine beliebte Produktionsstätte für westliche Konzerne wie Adidas, Nike, Puma oder H&M.
An einer südlichen Ausfallstraße der Hauptstadt Phnom Penh schließlich eskalierte die Konfrontation mit den Sicherheitskräften. Die Polizei erschoss fünf Protestierende.
Nicht jedoch die Todesschützen und ihre Vorgesetzten, sondern Gewerkschafter und Streikteilnehmer müssen sich jetzt verantworten. Gleich mehrere Verfahren sind vor Gericht anhängig. Ath Thorn, Gewerkschaftsführer der »Coalition of Cambodian Apparel Workers Democratic Union«, hatte am Montag in letzter Minute die 25 000 Dollar zusamm...
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