Solidarität unter freiem Himmel

Die »Bewegung 15-M« lebt auch in Suppenküchen auf den Plätzen Spaniens weiter

  • Maria José Esteso Poves und Carmela Negrete
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Vor drei Jahren brach von den Plätzen Madrids eine Welle des Protests los. Die Aktivisten kümmern sich heute um die grundlegendsten Bedürfnisse der unter den Folgen der Krise leidenden Bevölkerung.

Auf dem Platz Tirso de Molina in Madrid bildet sich an diesem Dienstag eine lange Schlange von Menschen. Sie warten geduldig darauf, dass die Essensausgabe beginnt. Bei der Open-Air-Suppenküche erhalten Bedürftige jeden Nachmittag von Montag bis Donnerstag eine Portion warmes Essen, ein Sandwich und Obst. Die rund 120 Portionen, die sich die Menschen heute an dem kleinen Tisch an einem Ende des Platzes abholen, gehen schnell zur Neige. Jeden Tag nehmen mehr Menschen das Angebot wahr, das aus privaten Spenden finanziert wird, und die Helfer bereiten mehr Essen vor. »Da kommen durchaus auch gut angezogene Leute, die uns erzählen, wie sie alles verloren haben«, berichtet Venerando Alhambra. Der Buchverleger hilft in seiner Freizeit regelmäßig beim Kollektiv »Casa Solidaria«, das für die Essensverteilung verantwortlich ist.

Die Ehrenamtlichen hier sind fast alle Aktivisten der »Bewegung 15-M«, die heute ihren dritten Jahrestag fei...


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