Bachelets Steuerreform unter Beschuss
Chiles Präsidentin stößt bei Oberschicht auf Widerstand
Ausgerechnet im ehemaligen Musterland der Neoliberalen - Chile - soll es künftig mehr Steuergerechtigkeit geben.
Seit Wochen laufen Chiles Unternehmerverbände und Opposition Sturm gegen die Steuerpläne der Regierung von Präsidentin Michelle Bachelet. Die Sozialdemokratin, seit März 2014 erneut im Amt, drückt mit der ersten umfassenden Steuerreform seit der Militärdiktatur aufs Gaspedal. Die Einnahmen des Fiskus sollen dadurch um drei Prozent der heimischen Wirtschaftsleistung angehoben werden. Die Linksregierung will den niedrigen Staatseinnahmen ein Ende bereiten und die wohlhabende Oberschicht in die Pflicht nehmen. Dafür sollen Unternehmensabgaben deutlich erhöht werden. Zu Wochenbeginn nahmen die Pläne in der Abgeordnetenkammer die erste Hürde. Noch muss der Senat zustimmen, auch hier hat das Regierungsbündnis die Mehrheit.
»Diejenigen, die mehr haben, werden auch mehr beisteuern«, gibt die Novelle die Richtung vor. Die erwarteten Mehreinnahmen von umgerechnet 8,2 Milliarden US-Dollar sollen vor allem Kindergärten, Schulen und Univer...
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