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Die Politiker sollten mal wieder Kant lesen...
Jürgen Todenhöfer über Donezk und Damaskus, Boko Haram und Bangui sowie das christliche und muslimische Tötungsverbot
Seine Bücher »Wer weint schon um Abdul und Tanaya?«, »Andy und Marwa. Zwei Kinder und der Krieg« und »Warum tötest du, Zaid?« waren Bestseller. Ein solcher ist auch seine jüngste Publikation »Du sollst nicht töten« (s. »nd«-Rezension am 23.11. 2013), die er am heutigen Freitag (16. Mai) in Berlin in der Kalkscheune (Johannisstr. 2, 20 Uhr) vorstellt. JÜRGEN TODENHÖFER gewährte vorab der »nd«-Redakteurin KARLEN VESPER ein Gespräch.
Auf seiner Homepage hat er zwei Briefe an den Bundespräsidenten veröffentlicht. In dem einen greift er Gaucks Forderung auf, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernehmen solle, auch militärisch. Jürgen Todenhöfer bezweifelt, dass das Staatsoberhaupt weiß, wovon es redet und schlägt ihm einen Besuch im syrischen Aleppo und Homs vor: »Damit Sie einmal persönlich erleben, was Krieg bedeutet.« Oder auch: »Vier Wochen Patrouillenfahrt mit unseren Soldaten in afghanischen Kampfgebieten. Sie dürfen auch Ihre Kinder oder Enkel schicken.« Im zweiten Brief bezieht er sich auf Gaucks jüngste Rede in der Türkei und wünscht sich eine solche von ihm in den USA, und zwar über »die Ausspähung engster Freunde – einschließlich Angela Merkel – durch die NSA, über Hunderttausende getöteter Zivilisten im rechtswidrigen Irakkrieg und im sinnlosen Afghanistankrieg, über Folter in Guantanamo, Abu Ghraib und Bagram sowie über geheime US-Folter...
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