Den Terror erzählen
Theatertreffen: Burgtheater Wien zeigt »Die letzten Zeugen« von Doran Rabinovici und Matthias Hartmann
Während sich einige der als zehn beste deutschsprachige Inszenierungen zum Theatertreffen eingeladenen Regiearbeiten durch eine grandiose Oberflächlichkeit, die bereits an die Abwesenheit von Sinn grenzt, auszeichneten, ist mit »Die letzten Zeugen« ein schwerwiegendes Kapitel der Geschichte angesprochen. Zumindest vom Inhalt her gesehen, die Darstellungsform ist denkbar - und angemessen - schlicht, das Gegenteil von Theatralisierung: Protokoll, Dokumentation.
Dass dies durchaus auf die Bühne gehört, wissen wir seit Peter Weiss’ »Die Ermittlung« - aber auch Clemens Bechtel hat vor einigen Jahren am Hans-Otto-Theater in Potsdam mit »Staats-Sicherheiten« gezeigt, dass man ein Thema, von dem man meint, bereits alles darüber zu wissen, auf eine unerwartet intensive Weise zur Sprache bringen kann, wenn man Zeitzeugen ihre eigene Geschichte erzählen lässt. Da wird Regie dann zum Balanceakt aus Nähe und Distanz. Man mag Matthias Hartm...
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