In Oberägypten geht das Licht aus
Auch das hat mit der Präsidentenwahl im Land am Nil zu tun - große Erwartungen weckt sie aber nicht
Ende Mai wird in Ägypten ein Präsident gewählt, doch Demokratie gibt es nicht mehr. Die Spannung ist groß, und am Sonntag verletzte auf einer Wahlkundgebung in Kairo eine Bombe vier Menschen.
In den Straßen herrscht ein ständiges Diskutieren und Debattieren. Aus Autolautsprechern dröhnt arabischer Pop. Am Himmel zieht die schon jetzt ziemlich heiße Sonne ihre Runde, und unter ihr wacht über alledem allerorten Abdel Fattah al-Sisi auf Plakaten an Hauswänden und an Laternenpfählen.
»Das ist unser Ali Blabla«, sagt ein junger Mann so um die 25 und wird sofort von einem älteren Herrn weitergezogen - weg von den Ausländern. »Ausländer können Ärger bedeuten«, sagt ein ägyptischer Kollege: »Wenn in Gegenden wie diesen Ausländer unterwegs sind, kann man damit rechnen, dass jemand von der Sicherheitspolizei nicht weit entfernt ist.« Die Sicherheitspolizei, ein erst im Herbst wieder belebtes Relikt aus der Zeit des Anfang 2011 abgesetzten Präsidenten Hosni Mubarak, ist dafür bekannt, dass sie Leute einfach auf Verdacht einsperrt.
Wir sind hier in Minya, jener Stadt, in der alles möglich ist. Hier empfahl ein Richter zu...
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