Berge von Autoreifen, Stacheldraht und Parolen gegen die EU

Besuch in der von Aktivisten der »Volksrepublik« besetzten Verwaltung des Donezker Gebiets

  • Ulrich Heyden, Donezk
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In rund einem Drittel der Wahllokale der Gebiete Donezk und Lugansk kann nach Angaben der Zentralen Wahlkommission der Ukraine am Sonntag nicht gewählt werden. Dort regiert eine andere Macht.

Wer zu den Vertretern der »Donezker Volksrepublik« will, muss zur Gebietsverwaltung am Puschkin-Boulevard. Das mehrstöckige Hochhaus ist bereits seit dem 6. April von Aktivisten besetzt, die mit den neuen Machthabern in Kiew nichts zu tun haben und in einen Dialog allenfalls eintreten wollen, wenn die »Junta« ihre »Anti-Terror-Operation« in der Ostukraine beendet und die bewaffneten Kräfte zurückzieht. Seinerseits verweigert auch Kiew jedes Gespräch, solange die »Terroristen« die Waffen nicht niederlegen.

Die Donezker Gebietsverwaltung erreicht man nur durch ein Gewirr von Wällen aus Autoreifen und Stacheldrahtverhauen. Außerdem muss man zwei Ausweiskontrollen über sich ergehen lassen. Wo die Beamten geblieben sind, die früher in dem Gebäude gearbeitet haben, kann niemand genau sagen. In den großzügigen Büros sind derzeit der Presse- und der Sicherheitsdienst der »Donezker Volksrepublik« untergebracht. Ob auch die Regierung de...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.