»Was geht das uns an?«
Auf einer Veranstaltung suchten Ost- und Westdeutsche nach Gemeinsamkeiten
»Vorwärts, und nicht vergessen« - unter diesem kämpferischen Motto hatte die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung drei junge Ostdeutsche und drei Westdeutsche zum gemeinsamen Gespräch geladen.
Der Rote Salon an der Berliner Volksbühne war am Freitagabend gut gefüllt. Auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung suchte man Antwort auf die Frage, was denn die Generation der heute 30- bis 40-Jährigen in Ost und West noch trennt und was sie verbindet. Die Einleitung der neuen Ostbeauftragten der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), kam selten über die Bedienung gängiger Klischees hinaus. Lediglich ihre abschließenden Worte ließen aufhorchen: »Ich möchte nicht, dass die Gescheiterten und Verbitterten vergessen werden.« Damit legte sich gleich das größte Defizit des Abends bloß. Denn auf dem Podium saßen sechs junge Leute, die alle zu den Gewinnern der Einheit zählen. Ein Filmemacher, ein Redakteur, ein Schriftsteller, eine Gymnasiallehrerin und eine Landwirtin - kein Arbeitsloser Cottbusser, keine prekär beschäftigte Kassiererin aus dem Erzgebirge. Die ostdeutsche Wirklichkeit wurde hier nicht in ganzer Breite abgebildet. Vielle...
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