Prozesse überrollen die politischen Gegner
Der Weg auf die Anklagebank kann kurz sein - nicht nur für oppositionelle Aktivisten
Während Ägypten wählt, gehen die Massenprozesse gegen politische Gegner und kritische Journalisten weiter. Tausende sitzen mittlerweile in Haft - ohne Hoffnung auf einen fairen Prozess.
In einem Kairoer Gerichtssaal führte die Staatsanwaltschaft dieser Tage Fotos und Videos vor, spielte Tonaufnahmen ab - angeblich Beweise dafür, dass die Angeklagten, Mitarbeiter des englischsprachigen Kanals des in Katar ansässigen Senders Al-Dschasira, Nachrichten erfunden und verbreitet hätten und zudem Unterstützer der in Ägypten verbotenen Muslimbruderschaft seien. Wegen dieser Vorwürfe sitzen die drei, darunter der australische Journalist Peter Greste, bereits seit Dezember in Haft. Ob der Sender, der für die Verteidigung aufkommt, auch die umgerechnet rund 150 000 Euro Gebühr dafür bezahlt hat, die von der Staatsanwaltschaft gefordert worden sind, ist unklar. Neben den Prozessen gegen die beiden abgesetzten Präsidenten Husni Mubarak und Mohammed Mursi ist dieser der in Ägypten zur Zeit am meisten beachtete - und liefert so einen kleinen Einblick in das, was zur Zeit Tausende im Lande durchmachen müssen.
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