Rechtsruck mit Vorgeschichte
Die Zahl der EU-Gegner bis Neonazis steigt, ihr Einfluss bleibt wohl aber marginal
Einige Europa-feindliche Parteien konnten teils deutliche Siege erringen. Im neuen EU-Parlament wird es aber wohl keine große rechtsextreme Fraktion geben.
Es war ein Rechtsruck mit Ansage: Etwa ein Fünftel der 751 Mandate im achten Europäischen Parlament gingen an Kräfte jenseits der Konservativen und das nicht nur aufgrund des Triumphs der rechtsextremen Front National (FN) in Frankreich. Deren fast 25 Prozent, die die Partei unter Führung von Marine Le Pen in dem einflussreichen EU-Land zur stärksten Kraft machten, sorgte dennoch für einen Schock. Die FN erhält 24 Sitze, das sind 21 mehr, als sie in den letzten fünf Jahren innehatte.
Das Ergebnis in Frankreich ist aber nicht nur zahlenmäßig ein besonderes, es offenbart auch am deutlichsten die Bedeutung nationaler Motive bei dieser Europawahl. Die Wähler der FN sind nämlich vor allem eines: unzufrieden mit der aktuellen Linksregierung und dem Präsidenten François Hollande. Insbesondere deren Steuer- und Sozialpolitik war bei der Kommunalwahl im Frühjahr bereits Grund für eine Wahlniederlage gewesen. Jetzt landete die Parti Soc...
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