Europa kippt nach rechts
Streit um EU-Kommissionspräsidenten voll entbrannt / Linke in Südeuropa stark
Die Wahlerfolge rechter Parteien bei den Europawahlen haben länderübergreifend zu Besorgnis geführt. In Südeuropa legten die Linken zu. Derweil streiten die großen Parteienblöcke weiter um das Amt des EU-Chefs.
Berlin. In Frankreich holte die rechtsradikale Front National knapp 25 Prozent, 19 Punkte mehr als bei den Europawahlen 2009. Bei den unter 35-Jährigen gewann Parteiführerin Marine le Pen sogar rund 30 Prozent. Frankreichs Regierungschef Manuel Valls von der klar unterlegenen Parti Socialiste sprach von einem »ernsten Moment für Frankreich und Europa«, die Parteilinke Ségolène Royal von einem »weltweiten Schock«.
Vor allem in Westeuropa war dieser zu spüren. In Dänemark verbuchte die rechtspopulistische Volkspartei den Sieg, nationalistische und rechtsradikale Kräfte holten in Österreich, Polen, Ungarn und Finnland starke Ergebnisse. In Großbritannien wurde die rechte UKIP mit fast 28 Prozent stärkste Kraft. In Griechenland gewann die rechtsradikale und antisemitische Goldene Morgendämmerung mehr als neun Prozent und kam auf den dritten Rang noch vor den Sozialdemokraten der PASOK. In den Niederlanden erreichte die rechtspopul...
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