Empörte lassen Sozialisten alt aussehen

Spaniens Wähler sind nach links geschwenkt

  • Ralf Streck, San Sebastián
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Spaniens faktisches Zweiparteiensystem ist mit der Europawahl Vergangenheit. Der Chef der oppositionellen Sozialisten Alfredo Rubalcaba kündigte bereits seinen Rücktritt an.

Absturz der Großen, Aufstieg der Kleinen. Über Gewinner und Verlierer gibt es in Spanien keine zwei Meinungen: Die in Madrid regierende Volkspartei (PP) und die sozialdemokratische PSOE, die seit dem Übergang zur Demokratie vor knapp 40 Jahren das politische Geschäft in Spanien faktisch zu zweit beherrschen, sind die Verlierer mit zusammen fast 30 Prozent Stimmeneinbußen.

Der große Gewinner war hingegen die Überraschungspartei Podemos (Wir können), die erst im März 2014 gegründet wurde, mit 7,93 Prozent der Stimmen. Schlagzeilen machte die Partei um den Vorsitzenden Pablo Iglesias bereits in der außerparlamentarischen Protestbewegung des 15-M, als Hunderttausende Menschen aus ganz Spanien in einem Sternmarsch nach Madrid zogen, um gegen das derzeitige System zu protestieren.

Aus diesem Spektrum wurde die Partei Podemos gegründet und sie wurde aus dem Stand zur viertstärksten Kraft bei den Europawahlen. 1,2 Millionen Span...


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