Keine Alternative zu entfesselten Märkten
Der AfD gelingt der Spagat, extrem wirtschaftsliberale Positionen zu vertreten - und gleichzeitig national orientierte Wähler zu gewinnen
Die Führungsriege der Alternative für Deutschland bedient gern nationalistische Ressentiments. Dabei ist das Programm der Partei extrem wirtschaftsliberal.
»Mut zu Deutschland« - forderte die AfD auf ihren Plakaten zur Europawahl. Nicht nur wegen dieses Aufrufs zur Besinnung auf den Nationalstaat haftet der Alternative der Ruf an, irgendwie »rechtspopulistisch« zu sein. Gerne bedient man sich gängiger Klischees vom ungebildeten Asylanten. Parteichef Lucke nennt Zuwanderer gar »Bodensatz, der lebenslang in unseren Sozialsystemen verharrt«. Zudem finden sich in den Reihen der AfD viele Mitglieder, die zuvor in rechtsextremen Kreisen unterwegs waren. Doch was ist die Alternative für Deutschland nun? Rechtspopulistisch, nationalkonservativ, nationalliberal oder einfach nur »eine neue Volkspartei«, wie Lucke meint?
»In der Partei steckt von allem etwas«, betont der Politologe David Bebnowski gegenüber »nd«. Bebnowski arbeitet am Göttinger Institut für Demokratieforschung und beschäftigt sich intensiv mit der selbst ernannten Alternative. »Die AfD hat sich definitiv rechts von den Unio...
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