Moral ohne Keule

Hilal Sezgin denkt nach über »neue Formen eines besseren Miteinanders von Menschen und Tieren«

  • Ingolf Bossenz
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wenn es darum geht, den politischen Gegner zu treffen, ist selbst Kleinvieh, das bekanntlich auch Mist macht, willkommen. Jedenfalls wetterte Bernd Riexinger, Vorsitzender der LINKEN, jüngst auf dem Parteitag in Berlin: »Die Hauptsorge der Grünen scheint sowieso der Hühnerhaltung zu gelten.« Ein Satz, der jene Herablassung zeigt, die man nach langjährigen tierethischen Debatten bei linken Politikern eigentlich überwunden glaubte.

Hilal Sezgin, die mit »Artgerecht ist nur die Freiheit« ihr neuestes und zweifellos bislang wichtigstes Buch vorlegte, gibt sich dennoch optimistisch: »Die allermeisten Mitglieder unserer Gesellschaft meinen heute, dass man das Wohl von Tieren mitbedenken muss.« Sicher hat dieses »Mitbedenken« schmale Änderungen bei der trostlosen und leidvollen Haltung, beim elenden Leben und erbärmlichen Sterben von Hühnern, Schweinen, Rindern sowie anderen sogenannten Nutztieren bewirkt. Dies »Verbesserungen« zu ne...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.