Suchmaschinenbetreiber plant gigantisches Satelliten-Netz
Milliarden-Dollar-Programm soll Daten aus entlegenen Gebieten bringen
New York. Google will laut einem Zeitungsbericht mehr als eine Milliarde Dollar in ein Satelliten-Netz zur Internet-Versorgung entlegener Regionen stecken. Zunächst solle es rund 180 kleinere Satelliten geben, später könnten es doppelt so viele werden, schreibt das »Wall Street Journal« am Montag.
Sie sollen in einer niedrigeren Umlaufbahn als herkömmliche Telekommunikations-Satelliten fliegen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Die Kosten des Projekts würden auf eine bis drei Milliarden Dollar geschätzt, schrieb die Zeitung. Der Preis hänge letztlich von der Größe des Satelliten-Netzes ab.
Im April gab der Konzern bereits den Kauf des Solardrohnen-Herstellers Titan Aerospace bekannt. Die Drohnen-Prototypen der US-Firma fliegen mit Solarenergie und können sich über fünf Jahre in einer Höhe von knapp 20 Kilometern halten. Die Drohnen funktionieren ähnlich wie geostationäre Satelliten, sind aber kostengünstiger. Ein Google-Sprecher hatte nach dem Titan-Aerospace-Kauf erklärt, später könnten auch Satelliten dabei helfen, »Internetzugang für Millionen Menschen« zur Verfügung zu stellen.
An Titan Aerospace war Berichten zufolge auch das soziale Netzwerk Facebook interessiert, um - wie Google - an Daten von Nutzern aus entlegenen Gebieten zu gelangen. Facebook entwickelt dazu ein System aus Satelliten und Drohnen, die für Internet-Zugänge per Funk sorgen sollen. Google experimentiert in seinem »Project Loon« bereits mit großen Ballons, die Antennen für den Internetempfang tragen sollen. Agenturen/nd
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