Anti-Nazi-Blockade: Neubert akzeptiert Urteil nicht
Linkenpolitiker geht gegen Kriminalisierung zivilgesellschaftlichen Protestes in Dresden vor: »Das Urteil kann so nicht stehen bleiben«
Dresden. Der sächsische Linkenpolitiker Falk Neubert soll wegen seiner Teilnahme an Protesten gegen Neonazis 1.500 Euro Strafe zahlen und wehrt sich gegen das entsprechende Urteil des Dresdner Amtsgerichtes. Wie seine Fraktion im Landtag am Mittwoch bekanntgab, hat Neuberts Anwalt André Schollbach Rechtsmittel eingelegt. »Wir werden weiter, stellvertretend für die vielen Menschen, die am 19. Februar 2011 friedlich gegen Nazis demonstriert haben, gegen die Kriminalisierung zivilgesellschaftlichen Protestes kämpfen. Das Urteil kann so nicht stehen bleiben«, erklärte Neubert.
Neubert war Ende Mai wie schon zuvor der Landtagsabgeordnete Johannes Lichdi (Grüne) wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz verurteilt worden. Beide hatten zusammen mit hunderten Gegendemonstranten einen genehmigten Aufmarsch von Neonazis blockiert. Die sächsische Justiz wertet auch friedliche Blockaden als Straftat. »Das Amtsgericht Dresden hat jedwede argumentative Auseinandersetzung mit der Sache vermissen lassen. Dem Vorwurf, mein Mandant habe sich mit seinem friedlichen und gewaltfreien Protest strafbar gemacht, treten wir mit Nachdruck und guten rechtlichen Argumenten entgegen«, sagte Schollbach. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.