Containerriesen im Naturparadies
Ein gigantisches Kanalprojekt spaltet Nicaragua - Kritiker warnen vor Umweltzerstörung und Investorenmacht
Ende dieses Jahres soll mit dem Bau von Nicaraguas Superkanal, der den Pazifik mit dem Atlantik verbinden soll, begonnen werden. Im Land selbst halten sich Hoffnungen und Kritik die Waage.
Gemächlich schwappen kleine Wellen ans Ufer. Auf dem Wasser werfen Fischer von Holzkanus ihre Netze aus. Am grauen, vulkansandigen Strandsaum machen Urlauber einen Morgenspaziergang. Das Paradies hat einen Namen: Ometepe. Die Insel mit den beiden Vulkanen Concepción und Maderas liegt im Lago Cocibolca, auch Nicaragua-See genannt. Und Ometepe ist weltweit die größte Insel, die in einem See liegt, außerdem UNESCO-Biosphärenreservat sowie ein Magnet für Öko- und Rucksacktouristen.
Dem Nicaragua-See, den die Spanier einst »Meer aus Süßwasser« nannten, droht indes Gefahr. Wenn die Pläne der Regierung in Managua und des chinesischen Infrastrukturkonsortiums HKND wahr werden, einen Megakanal zwischen Pazifik und Karibik zu bauen, könnten in Zukunft wenige Kilometer vor Ometepe riesige Containerschiffe vorbeiziehen. Nicht nur auf der Insel würde sich das Leben durch die interozeanische Wasserstraße radikal verändern. Denn mit einer Du...
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