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»Wer bist du? … Ich.«
Christa Wolf: »Nachruf auf Lebende. Die Flucht« - der Text aus dem Nachlass spürt Kindheitsmustern nach
Eine Fünfzehnjährige wird mit ihrem jüngeren Bruder auf einen Lastwagen gesetzt - und die Mutter bleibt im letzten Augenblick zurück. Das Mädchen ahnt schon, was die Erwachsenen noch vor sich selbst verleugnen: An diesem 30. Januar 1945 wird sie ihr Haus für immer verlassen. Ihr Kinderzimmer mit den geblümten Tapeten wird sie nie wiedersehen.
Christa Wolf habe diesen Text vom 9. Februar bis 9. März 1971 »sozusagen in einem Schwung« geschrieben, was sonst bei ihr nicht üblich war, sagt Gerhard Wolf im Nachwort. Vom Roman »Kindheitsmuster« (1976) spricht er nicht. Jeder weiß schließlich, dass Christa Wolf damals ein vielfach beschwiegenes Thema in die DDR-Literatur brachte. Über Flucht und Vertreibung wurde mit Rücksicht auf die Sowjetunion und die sozialistischen Bruderländer in der Öffentlichkeit kaum gesprochen. Und Christa Wolf nimmt gar eine Reise in die einstige Heimat zum Ausgangspunkt des Romans. In Landsberg/Warthe, heu...
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