Qual nach der Wahl
Die Arbeitswelt ändert sich: Die neuen Betriebsräte stehen vor schwierigen Aufgaben
Die jüngst zu Ende gegangenen Betriebsratswahlen deuten auf eine langsame Trendumkehr hin. In immer mehr Betrieben gibt es Mitbestimmung.
Drei Beschäftige wollten als Wahlvorstand die Betriebsratswahl vorbereiten und den Ablauf überwachen - alle drei wurden «entfernt». So drastische Worte findet ein ehemalige Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, für das, was an jenem Abend in der Schweinfurter Filiale des Möbelherstellers Neubert (XXXL) passierte. «Man hat uns in drei einzelne Büros gesetzt und genötigt, Aufhebungsverträge zu unterschreiben.» Er und seine Kollegen hätten das Haus erst verlassen dürfen, als die Verträge unterschrieben waren.
Die Wahllokale sind geschlossen, doch von Hochrechnungen keine Spur. Das Endergebnis hat keinen amtlichen Segen. Ein kumuliertes Gesamtresultat gibt es nicht. Rund 6,5 Millionen Wahlberechtigte hatten zwischen März und Ende Mai Zeit ihre Vertreter zu bestimmen.
Die Rede ist von den im vierjährigen Turnus abgehaltenen Betriebsratswahlen im gesamten Bundesgebiet. Rund 27 000 Betriebe nehmen an dem Mitbestimmungsritual ...
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