Nachbarn zeigen Solidarität mit Gastwirt Hussein Badiny

Mutmaßlich Neonazis zerstören ein Restaurant in Berlin-Friedrichshain – der Schock und die Wut über die rechte Attacke lässt Nachbarn aktiv werden

  • Malene Guergen
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Weil Neonazis sein Restaurant demolierten, muss ein migrantischer Gastronom seinen Laden aus Friedrichshain in einen anderen Kiez verlegen. Seine Nachbarn zeigten am Wochenende Flagge für das Opfer.

»Nachbarschaftlich gemütlich« sollte das Fest werden, sagt Dagmar Albricht aus der Vorbereitungsgruppe, und so sieht es auch aus in und vor der ehemaligen Pizzeria in der Koppenstraße in Friedrichshain. Ein Kuchenbuffet ist aufgebaut, auf den Tischen stehen große Wasserkrüge, draußen spielt gerade eine Band. Wer genauer hinschaut, merkt, dass das hier trotzdem kein normales Nachbarschaftsfest ist: Die Lederstühle der Pizzeria sind aufgeschlitzt, an den Wänden prangen notdürftig übermalte Schmierereien, die Buchstaben »SS« etwa oder die Zahl »88«.

Denn dass diese Pizzeria keine mehr ist, liegt daran, dass sie vor zwei Wochen überfallen und verwüstet wurde – den Schmierereien nach offenbar von Neonazis. Deshalb hier heute auch das Fest: Eine Initiative, die sich wenige Tage nach dem Überfall gründete, will so ihre Solidarität mit dem Besitzer des Restaurants zeigen und ein Zeichen gegen Rassismus und Neonazis setzen. »Völlig sch...


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