Dulig beschwört seinen Küchentisch
Der SPD-Spitzenkandidat in Sachsen will bei den Wählern bekannter werden - er versucht sein Glück mit einem Holzmöbel
Dresden. Mit dem heimischen Küchentisch zieht SPD-Spitzenkandidat Martin Dulig in den sächsischen Landtagswahlkampf. »Dieser Tisch wird mit mir auf die Reise gehen«, sagte Dulig am Dienstag in Dresden. Das Vollholzmodell eines skandinavischen Möbelhauses, an dem er jahrelang mit seiner Frau und den sechs Kindern gesessen habe, sei Teil einer Kampagne, mit der er beim Wähler bekannter werden wolle. »Er ist als Einladung zu verstehen, mit mir ins Gespräch zu kommen.« Es sei ihm wichtig, dass man ihn als Menschen kennenlernt.
Reden will Dulig aber auch über Inhalte. Und die sollen am Samstag in Leipzig von einem Parteitag festgelegt werden. »Unser Sachsen für Morgen« lautet der Titel des Entwurfs eines knapp 120-seitigen »Regierungsprogramms«. Das Wort sei bewusst gewählt. »Wir wollen zeigen, dass wir Verantwortung übernehmen wollen«, sagte Dirk Panter, Generalsekretär der Sachsen-SPD. »Sachsen wird gut verwaltet, aber das reicht nicht aus«, meinte Dulig. Bildung sei das Thema Nummer eins. »Das Schulchaos muss beendet werden«, so der Spitzenkandidat. Und deshalb fordere seine Partei die Einstellung von zusätzlich 500 Lehrern über die durch die Abgänge ohnehin erforderlichen Neueinstellungen hinaus; außerdem eine Verbesserung des Kita-Betreuungsschlüssels auf das Verhältnis 1:10 und weitere Gemeinschaftsschulen im ländlichen Raum. Ferner müsse Schluss sein mit der Niedriglohnpolitik. Damit die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns 2017 für die Unternehmen nicht allzu überraschend komme, müsse Sachsen bis dahin zukunftsfähig gemacht werden. Außerdem stehe die SPD für Sicherheit. Dabei gehe es neben der inneren vor allem um die soziale Sicherheit, gerade bei der Versorgung Älterer im ländlichen Raum.
Auf einen Weg in die Regierungsverantwortung will Dulig sich nicht festlegen, daran hat sich nichts geändert. »Ich bin offen für eine Koalition mit der CDU. Ich bin offen für ein Linksbündnis. Aber das entscheidet am Ende der Wähler.« dpa/nd
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