Grüner Imagewandel
In der Ökopartei mehren sich Stimmen, die das liberale Erbe der FDP antreten wollen
Bei den Grünen ist eine Liberalismusdebatte entbrannt. Strittig ist, ob die Partei sich auch explizit wirtschaftsliberal ausrichten soll.
Seit der nicht sonderlich erfolgreichen Bundestagswahl 2013 wollen die Grünen einen Imagewandel vollziehen. Denn aus Sicht vieler Parteistrategen spielte der Ruf, eine »Verbotspartei« zu sein, eine wichtige Rolle bei der vermasselten Wahl. Die Diffamierungen begannen kurz nach dem Vorschlag der Grünen, einen fleischfreien Tag in Kantinen einzuführen. Politische Konkurrenten von Union, FDP, die Springerpresse und einige andere Medien warfen der Partei vor, die Bürger bevormunden zu wollen. Es wurde das Bild des Ökospießers verbreitet, der sich selbst und anderen keinen Genuss gönnt.
Bei den Grünen wurden diese wirren Vorwürfe sehr ernst genommen. Statt für Verbote wollen sie künftig für Liberalismus stehen. Einige Politiker der Ökopartei wollen gar das Erbe der FDP antreten. Geht es etwa nach Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, werden die Grünen künftig bundesweit um orientierungslose ehemalige Wähler der Freien Demokra...
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