Fußballers Werk und Protestierers Beitrag

Die WM steht von Beginn an im Zeichen von Demos und Selecao-Verehrung

  • Jirka Grahl, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Kann man sagen, dieser WM-Anfang ist geglückt? Wenn der Gastgeber mit einem 3:1-Sieg in ein Weltmeisterschaftsturnier startet, gegen dessen Ausrichtung zugleich Zehntausende demonstrieren? Vielleicht ja gerade deshalb.

Wer Pedro nach Brasilien und der WM fragt, muss auf Wut gefasst sein - erst recht, wenn ringsum Militärpolizisten stehen. Pedro, Ende 20, Politikwissenschaftler, versteht allein schon die Frage nicht. Er schiebt seinen Skaterhelm zurecht und holt tief Luft: Was für Verbrecher diese Polizisten doch seien, flucht er, was für Gangster in der Regierung säßen. Wem nütze denn diese WM? Wem denn? »Hier, sieh Dir meinen Arm an, diese Polizisten haben ihn mir gleich vier Mal gebrochen!”

Pedro brüllt, seine Stimme schallt über den Platz vor dem Teatro Municipal von Rio de Janeiro, eine Traube hat sich gebildet, als er seinen Helm aufs Pflaster wirft und schreiend dagegen tritt: «Fuck off!” Bitte, genauso würden Polizisten mit wehrlosen Demonstranten umgehen! Eine Freundin kommt vorbei und greift ihn am Arm, erst da kommt er zur Ruhe. Pedro, der sich gerne Pedro Ciclista (Radfahrer) nennt, sagt sorry: Er komme in diesen Tagen schnell in ...


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