Nationalpark sucht Partner im Osten
Gemeinsam will man mit den Nationalparks beiderseits der polnisch-weißrussischen Grenze in der »Beloveshkaya Pushcha« den Schutz der seltenen Erlen-Eschenwälder und der dort lebenden Tierarten organisieren.
»Bei einem Workshop in Weißrussland haben wir uns darauf geeinigt, Mittel aus dem sogenannten EU-Life-Programm zu beantragen«, berichtet Nationalpark-Chef Dirk Treichel. Für das Odertal wäre eine solche Kooperation vorteilhaft: »So könnte zusätzliches Geld in die Entwicklung unserer Wildniszonen fließen.« Auch über konkrete Schutzprojekte hinaus gebe es gemeinsame Interessen für eine Kooperation mit den Weißrussen, stellt Axel Steffen, Abteilungsleiter im Umweltministerium Brandenburgs, fest.
Die Beloveshkaya Pushcha ist ebenso wie das Odertal grenzüberschreitend. Sie erstreckt sich nördlich von Brest-Litowsk auf polnischem und weißrussischem Gebiet über eine Fläche von 1700 Quadratkilometern. Im Odertal kooperieren der Nationalpark auf deutscher und ein Landschaftsschutzgebiet auf polnischer Seite miteinander. »Die Erfahrungen, die wir im Odertal in der Zusammenarbeit mit Polen gemacht haben, als das Land noch nicht in der EU war, sind garantiert auch hilfreich für gemeinsame Projekte zwischen den Polen und den Weißrussen«, sagt Steffen.
Ihren Besuch in Weißrussland nutzten die Naturschützer für ausgedehnte Exkursionen durch den letzten Urwald Europas. In dessen Kernzone wateten sie durch Sümpfe, überwanden sie umgestürzte Bäume und Bachläufe und stießen auf Spuren von Wolf, Elch und Wisent und auf 600-jährige Eichen und Fichten.
»Diese Wildnisausstattung ist natürlich nicht vergleichbar mit der im Unteren Odertal, wo wir gerade einmal 5000 Hektar Kernzone haben, die auch noch erst zur Wildnis entwickelt werden muss«, sagt Park-Chef Treichel. In den kommenden Monaten wollen die beteiligten Naturschutzverwaltungen daran arbeiten, ein förderfähiges Projekt auf die Beine zu stellen. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.