»Ist das nicht Feuilleton?«
Zum Tode des Ausnahmejournalisten Frank Schirrmacher
Als am späten Donnerstagnachmittag zuerst via Twitter die Nachricht von Frank Schirrmachers Tod ins Büro polterte, wollten wir das noch für ein Gerücht halten, für einen bösen Scherz, eine Finte, bestenfalls gestreut von Schirrmacher selbst - womöglich, um unsere Bildschirmnasen durch einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf auf die Unzuverlässigkeit der Informationsmaschine zu stoßen, der wir jede Behauptung als Wahrheit abkaufen, die es unverzüglich zu fressen und, kaum verdaut, wieder auszuscheiden gilt. Und so geschah es ja auch: Schon war im Wikipedia-Eintrag des Ausnahmejournalisten der 12. Juni 2014 als dessen Sterbedatum vermerkt. Augenblicke später signalisierte der Smartphone-Warnton den Eingang der »Spiegel Online«-Eilmeldung. Dann füllte sich das Netz im Minutentakt: Betroffenheitsbekundungen von höchster politischer Ebene. Ein erster Nachruf. Der nächste.
Aber diesmal war es kein feuilletonistischer Coup, leider. ...
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