Jahn: Da sind Menschen in die Ecke gestellt worden
Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen fordert differenziertere Bewertung von DDR-Biografien / Kritik an geringer Offenheit früherer MfS-Mitarbeiter
Berlin. Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes, Roland Jahn, hat sich für eine differenziertere Bewertung von DDR-Biografien ausgesprochen. Es habe bei der Aufarbeitung der Geschichte »eine Fixierung auf die Staatssicherheit« gegeben. »Da hat man es sich oft zu einfach gemacht, es sind Menschen in die Ecke gestellt worden«, sagte Jahn dem »nd«. Eine angemessene Sicht auf Biografien verlange »eine gesellschaftliche Debatte, wir müssen die Zeitzeugen hören - auch solcher die bei der Stasi waren. Das ist noch ein mühsamer Weg.«
Der frühere Bürgerrechtler und Journalist sagte: »Eine differenzierte Bewertung von Biografien kann nur funktionieren, wenn wir dafür sorgen, dass die Menschen nicht verdammt werden, sondern dass respektiert und anerkannt wird, wenn sie offen sprechen.« Jahn forderte zugleich frühere Mitarbeiter der Staatssicherheit zu mehr Gesprächsbereitschaft auf. »Ich sehe da viel zu wen...
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