Mansfeld-Südharz: Linke wird Landrätin

Angelika Klein gewinnt Stichwahl mit über 80 Prozent - CDU-Amtsinhaber abgeschlagen / Zahlreiche Entscheidungen auf kommunaler Ebene in Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und im Nordosten

  • Lesedauer: 4 Min.

Berlin. Der Landkreis Mansfeld-Südharz wird künftig von der Linken-Landrätin Angelika Klein geführt. Die 62 Jahre alte Landtagsabgeordnete setzte sich am Sonntag in der Stichwahl überaus deutlich gegen Amtsinhaber Dirk Schatz (43, CDU) durch. Sie erhielt 80,6 Prozent der Stimmen. Schatz kam auf knapp 20 Prozent, wie der Landkreis mitteilte. Die Wahlbeteiligung lag bei 31 Prozent. Schatz war seit 2007 Landrat.

Im Jerichower Land konnte der Sozialdemokrat Steffen Burchhardt mit knapp 69 Prozent gegen den CDU-Kandidaten Lutz-Georg Berkling die Stichwahl gewinnen. Die Wahlbeteiligung lag bei 25,8 Prozent. Im Burgenland lag nach Auszählung fast aller Wahlbezirke der CDU-Kandidat Götz Ulrich mit über 61 Prozent vor der SPD-Bewerberin Manuela Hartung, die auf knapp 39 Prozent kam. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 22 Prozent.

Im Burgenlandkreis und im Jerichower Land hatte die Linke den SPD-Bewerber unterstützt, in Mansfeld-Südharz unterstützte die SPD die Linkenkandidatin. Im Salzlandkreis gewann der Sozialdemokrat Markus Bauer mit 52,8 Prozent vor dem CDU-Politiker Gunnar Schellenberger (47,3 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag nur bei 19,4 Prozent. Im Saalekreis hat sich nach dem vorläufigen Ergebnis der CDU-Politiker und Landrat Frank Bannert mit knapp 60 Prozent gegen die Linkenpolitikerin Kerstin Eisenreich durchgesetzt, die rund 40 Prozent erreicht. Die Wahlbeteiligung lag hier bei dramatisch niedrigen 16,3 Prozent.

Bei der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters in Dessau-Roßlau hat der parteilose Bewerber Peter Kuras, der von Linken, grünen, SPD und FDP unterstützt wurde, mit 75,8 Prozent gegen den bisherigen parteilosen Stadtchef Klemens Koschig gewinnen.

Kerstin Weiss (SPD) ist neue Landrätin des Landkreises Nordwestmecklenburg. Sie gewann die Stichwahl am Sonntag gegen Gerhard Rappen (CDU). Nach dem vorläufigen Ergebnis erhielt Weiss 57 Prozent der Stimmen. Rappen kam auf 43 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 22,5 Prozent, im ersten Wahlgang Ende Mai waren es noch 48,4 Prozent. Weiss und Rappen hatten beim ersten Wahlgang nahezu gleichauf gelegen. Die Linke, deren Kandidat Björn Griese auf Platz drei kam, gab vor der Stichwahl eine Wahlempfehlung für Kerstin Weiss ab.

Auch in Nordrhein-Westfalen entscheiden am Sonntag Stichwahlen in zahlreichen Kommunen, wer dort Oberbürgermeister, Bürgermeister oder Landrat wird.

Die SPD stellt weiter den Oberbürgermeister in Dortmund. SPD-Amtsinhaber Ullrich Sierau setzte sich mit 51,6 Prozent in der Stichwahl knapp gegen Annette Littmann von der CDU durch, die auf 48,4 Prozent kam. Die Wahlbeteiligung betrug 30,9 Prozent.

Der SPD-Politiker Thomas Geisel wird neuer Oberbürgermeister von Düsseldorf. Der 50-Jährige setzte sich am Sonntag in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt in der Stichwahl deutlich gegen Amtsinhaber Dirk Elbers von der CDU durch. Geisel kam auf 59,2 Prozent der Stimmen, Elbers erhielt 40,8 Prozent.

An Rhein und Ruhr ist eine erneute Abstimmung auch in Mönchengladbach, Remscheid, Bielefeld und Hagen erforderlich. Dort hatte keiner der Kandidaten für das Oberbürgermeister-Amt am 25. Mai die absolute Mehrheit geschafft. In sechs Kreisen sowie für in der Städteregion Aachen werden die Landräte bestimmt.

In Niedersachsen sind in 46 Kommunen Stichwahlen. Göttingens neuer Oberbürgermeister heißt Rolf-Georg Köhler. Der SPD-Kandidat setzte sich in der Stichwahl mit 58,8 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Kandidaten Martin Rudolph (41,2 Prozent) durch. Die Wahlbeteiligung in der südniedersächsischen Universitätsstadt lag bei 31,2 Prozent.

In Niedersachsens zweitgrößter Stadt Braunschweig stellen die Sozialdemokraten nach 13 Jahren wieder den Oberbürgermeister. In der Stichwahl am Sonntag setzte sich Ulrich Markurth mit 66,5 gegen CDU-Herausforderer Hennig Brandes durch. Dieser kam auf 33,5 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 36,1 Prozent.

Auch in Lüneburg und Hameln werden neue Oberbürgermeister gewählt. In der Region Hannover müssen die Wähler entscheiden, wer neuer Regionspräsident wird. nd/mit Agenturen

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