Abhöraffäre an der Weichsel schlägt hohe Wellen
Ein vermeintlicher Kuhhandel mit dem Nationalbankchef bringt die Regierung unter Donald Tusk in Nöte
Seit Montag bebt es in Polens Innenpolitik. Eine Abhöraffäre hat nach Medienberichten inzwischen erste Festnahmen ausgelöst.
Bereits am Wochenende zeigte sich die «politische Klasse» von der Nachricht erschüttert, dass die Wochenzeitung «Wprost» am Montag Mitschriften von abgehörten Gesprächen zwischen dem Präsidenten der Nationalbank Marek Belka und Innenminister Bartlomiej Sienkiewicz veröffentlichen werde. Unter der Schlagzeile «Staatsstreich» druckte das Magazin tatsächlich das elf Seiten lange Protokoll einer «privaten» Unterhaltung zwischen Belka und Sienkiewicz ab, die im vergangenen Sommer stattfand. Überdies wurde eine «Plauderei» des ehemaligen Transportministers Slawomir Nowak mit dem früheren Finanzstaatssekretär Andrzej Parafianowicz wiedergegeben. Darin ging es allerdings «nur» um die Blockierung eines Verfahrens wegen Steuerhinterziehung gegen Nowaks Ehefrau.
Im erstgenannten Gespräch dagegen verlangte Belka von Sienkiewicz, in dem er einen engen Vertrauten und, womöglich nicht unbegründet, einen «Abgesandten» von Premier Donald Tusk ...
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