Verhüterli für Wladimir Iljitsch

Marx ist Folklore, Lenin will man ans Podest - Denkmale im Zeichen von Fußball und 25 Jahren Mauerfall

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Ein Ex-DDR-Oppositioneller und die Nordost-Stasi-Beauftragte wollen die Schweriner Leninstatue abreißen. Der Chemnitzer »Nischel« darf dagegen beim Fußballjubel mittun.

Wo genau ist Wladimir Iljitsch Uljanow? Und wie geht es mit ihm weiter? Jüngeren Berichten zufolge kann man selbst in Potsdams Stadtverwaltung diese Frage derzeit nicht so recht beantworten. Es stehe lediglich fest, dass die lebensgroße Statue, die lange Jahre vor dem »Haus der Offiziere« in der Innenstadt stand, im Jahre 2004 von einem Immobilienentwickler entgegen aller Denkmalbestimmungen entfernt worden sei und nun angeblich für eine Wiederaufstellung aufbereitet werde.

Dies ist zumindest rechtlich geboten, denn einfach verschwinden darf Lenin nicht. Obwohl die einstige Residenzstadt sich städtebaulich derzeit vor allem in kommerziellen Imitationen preußisch-monarchistischen Kitsches gefällt, steht der russische Revolutionär nach wie vor auf der Denkmalliste und ist einsamen Entscheidungen eigentlich enthoben.

Rund 200 Kilometer nordwestlich weiß man dagegen sehr gut, wo Lenin steht. Überlebensgroß grüßt er seit 1985...


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