Sekt vor dem Amtsgericht
Mammutverfahren im Zusammenhang mit der Räumung der Liebigstraße 14 endet mit Freispruch
Sechs Beschuldigte, zwölf Anwälte und 18 Monate Verhandlungsdauer. Es sei der größte Prozess dieser Art in Berlin seit den Krawallen anlässlich des Reagan-Besuchs 1982, sagte Anwalt Sven Lindemann.
Alles drehte sich an den 33 Verhandlungstagen um die eine Frage: Haben sich die sechs Beschuldigten aus der linken Szene an der Randale, die im Anschluss an eine Demonstration wegen der Räumung des Hauses Liebigstraße 14 in Friedrichshain am 2. Februar 2011 ausbrach, beteiligt oder nicht. Der Aufruhr war groß, der damalige Polizeipräsident Dieter Glietsch sprach von Millionenschäden, Schaufenster von Banken und Supermärkten wurden angegriffen. Landfriedensbruch lautete der Vorwurf gegen die sechs jungen Männer. Am Dienstag endete das Mammutverfahren vor dem Amtsgericht Tiergarten mit einem Freispruch für alle.
Vor rund zwei Jahren wurden die zunächst einzeln begonnenen Verfahren zusammengelegt. Unter anderem deshalb, weil es immer dieselben zwei Zeuginnen der Anklage waren, zwei Zivilpolizistinnen, die die Ereignisse beobachteten, um Straftaten und Straftäter später zuordnen zu können. »Ökonomische Gründe« hätten dafür gesproc...
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