Das Erbe der Sklaverei
Eine Reise zu den Wurzeln der brasilianischen Misere
Deutschland trifft heute bei der Fußball-WM auf Ghana - das westafrikanische Land, aus dem einst viele Sklaven nach Übersee verschifft wurden. Spielort ist Fortaleza im brasilianischen Nordosten, wo Sklaverei de facto noch immer existiert.
Auf dem Weg nach Guaramiranga lädt die von der Metropole Fortaleza 53 Kilometer entfernte Gemeinde Redenção zu einem Zwischenstopp ein. In einem Museum kurz vor der Stadteinfahrt kann die Wurzel des brasilianischen Gewaltproblems besichtigt werden. Bereits am 1. Januar 1883 fand hier die Befreiung der Sklaven statt, genau ein Jahr vor der offiziellen Abschaffung der Sklaverei im Bundesstaat Ceará und immerhin fünf Jahre bevor Prinzessin Isabel ein Dekret unterschrieb, dass die Sklaverei in ganz Brasilien verbot.
Seit Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Abschaffung der Sklaverei am 13. Mai 1888 wurden schätzungsweise 3,5 Millionen Sklaven von den Küsten Westafrikas nach Brasilien verschleppt. Als Arbeitskräfte auf den Zuckerrohrfarmen der Großgrundbesitzer sollten sie eine indigene Bevölkerung ersetzen, die durch die harte Arbeit auf den Plantagen, durch eingeschleppte Krankheiten und aufgrund der Verfolgung immer stärker dezimi...
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