Berufserfahrung wird nicht belohnt

ifo-Institut Dresden bietet neue Erklärung für das Lohngefälle zwischen West und Ost

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine aktuelle Studie des ifo-Instituts zeigt, dass Arbeitserfahrung im Osten weniger honoriert wird. Die ifo-Forscher sehen darin die wichtigste Ursache für die Lohnunterschiede zwischen Ost und West.

Ein Gefälle ist ein »sich von höheren zu niedrigeren Werten bewegender quantitativer oder qualitativer Unterschied«, so weiß es der Duden. Demzufolge kann man die immer noch bestehenden Ungleichheiten beim Lohn zwischen West und Ost als Gefälle bezeichnen. Je nach Datengrundlage und Messung beträgt die Differenz zwischen 20 und 30 Prozent. Das heißt: In den neuen Ländern bekommt man für die gleiche Arbeit weniger Geld. Vollzog sich die Lohnangleichung in den Nachwendejahren anfangs schneller als erwartet, stagniert sie seit Mitte der 90er Jahre. Dafür gibt es viele mögliche Erklärungen. Wirtschaftswissenschaftler verweisen hier gerne auf die niedrigere Produktivität, geringere Betriebsgrößen, fehlende Forschungseinrichtungen oder eine geringere Tarif- und Gewerkschaftsbindung.

All das trifft auf den Osten zu. Kaum ein großes Unternehmen hat seinen Sitz in den neuen Ländern. »Ostdeutschland hat es schwerer, weil es hier vor all...


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