Stöhnende, Wimmernde, Schreiende
Egon Erwin Kischs Kriegstagebuch aus den Jahren 1914/15 von der Front in Serbien
Der Bleistift zitterte und das Herz zitterte, als dieses Manuskript entstand, das du jetzt lesen wirst.« Dies ist der erste Satz des - nachträglich geschriebenen - Vorwortes, mit dem Egon Erwin Kisch den Lesern sein Kriegstagebuch von 1914/1915 offeriert. Seine Notizen über den Ersten Weltkrieg unterscheiden sich grundlegend von vielen anderen Zeitzeugnissen, etwa von Remarques Roman »Im Westen nichts Neues«. Bei Kisch ist alles authentisch. Die Tatsachen von der Front in Serbien, von der Schlacht an der Drina, hat er nicht erst notiert, als alles längst vorüber war. Gar erst nach Jahren daheim in Prag am Schreibtisch bei der Mutter im Bärenhaus. Mit Zeit zum Nachdenken, Einordnen und Formulieren. Nein, sie wurden minutiös festgehalten, unmittelbar nachdem sich alles begeben hat. Oft, kaum dass das Geheul der Kugeln und Granaten verstummt war und das Unheil rundum zum Greifen nah: Die Toten, die zerfetzten und sich im Blute wälzende...
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