Israels Regierung entgleitet zunehmend die Kontrolle

Die »Fronten« in Syrien und im Westjordanland machen dem Kabinett Netanjahu schwer zu schaffen

  • Oliver Eberhardt, Tel Aviv
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Israels Luftwaffe hat Ziele in Syrien bombardiert; der Militäreinsatz im Westjordanland geht derweil unvermindert weiter. Insgesamt kamen mindestens 15 Menschen ums Leben.

Dies sind die Bilder, die Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am liebsten sieht: Er selbst in der Dauerkonferenz mit seinem Sicherheitskabinett, im Gespräch mit Militärs und Geheimdienstchefs, bevor er dann einen Luftangriff, eine Militäroperation anordnet. »Netanjahu liebt es, sich als präsidialer Oberbefehlshaber zu präsentieren«, fasst ein Kommentator des Militärrundfunks zusammen.

Doch diese Bilder verblassen; immer häufiger gelangt an die Öffentlichkeit, was die Experten dem Politiker sagen, wenn die Kameras aus-, die Mikrofone stummgeschaltet sind. »Die Politik bereitet eine Situation vor, die nur schwer kontrollierbar sein wird«, sagt Giora Eiland, der bis zu Jahr 2006 dem Nationalen Sicherheitsrat vorsaß.

Elf Tage dauert der Militäreinsatz im Westjordanland, der umfangreichste seit zwölf Jahren in dem Gebiet, nun schon an, und mittlerweile kommt es dabei täglich zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen ...


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