Ägyptens Präsident fordert bedingungslose Gefolgschaft

Skandalurteile sollen jegliche kritische Stimmen, vor allem in Medien, unterbinden / Dankbezeugung Sisis bei Besuch in Algerien

  • Oliver Eberhardt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nach der Präsidentschaftswahl ist Ägypten auf dem Weg zur Diktatur. Die internationale Gemeinschaft kritisiert das - und normalisiert gleichzeitig ihre Beziehungen zum neuen Regime.

Ala al-Aswany wirft hin. »Ich werde keine Kolumnen mehr schreiben«, sagt der 58-jährige. Vor einem Jahr gehörte Ägyptens wohl bekanntester zeitgenössischer Schriftsteller zu den prominenten Befürwortern des Sturzes von Präsident Mohammed Mursi. Doch wie bei vielen anderen Ägyptern auch wurden aus der Euphorie und Hoffnung des Übergangs im Laufe der Zeit Verbitterung und Sorge.

Aswany war einer derjenigen, der diese Gedanken in der Tageszeitung »Al-Masry Al-Youm« aussprach. Nun wird auch er schweigen: »Kritik und andere Meinungen sind nicht länger erlaubt«, sagt er und verweist auf die Ereignisse der vergangenen Tage.

Am Montag hatte ein Gericht in Kairo drei Journalisten des katarischen Senders Al Dschasira zu langen Haftstrafen verurteilt, bereits am Tag zuvor war in Minja südlich von Kairo ein einheimischer Journalist schuldig gesprochen worden, der über Ausschreitungen gegen Christen berichtet hatte, die die Polizei n...


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